Statement zur Kritik an der Kooperation mit dem Black Earth Kollektiv

In Bezug zu unserer Veranstaltung „Klima(un)gerechtigkeit aus dekolonialer und rassismuskritischer Perspektive“ vom Black Earth Kollektiv wurde Kritik an uns herangetragen. Das Black Earth Kollektiv hat 2021 zwei Instagramposts veröffentlicht, die antisemitischen Narrativen folgen.
Wir nehmen diese Kritik ernst und setzen uns selbst mit dem Thema auseinander. Zudem stehen wir mit der Referentin darüber im Austausch. Allerdings spiegeln diese Posts nicht die Inhalte des Workshops, unsere Meinung oder die Meinung der Referentin wider. Als Feminismen Kollektiv distanzieren uns von den genannten Posts sowie explizit Begriffen wie „ethnic cleansing“. Wir haben uns entschieden, die Veranstaltung durchzuführen. Grund dafür ist, dass wir als Kollektiv mit der Referentin folgendes Statement geteilt haben und sie dieses akzeptiert.

Wir haben als Gruppe keine einheitlich Meinung zum Israel-Palästina-Konflikt und den Begrifflichkeiten Zionismus und Anti-Zionismus. Wir befinden uns darüber im Gespräch und finden es bereichernd unterschiedlich positioniert zu sein und werden den Diskurs intern weiter führen. Es besteht jedoch Konsens darüber, dass wir diese Diskussionen auf einer gemeinsamen Grundlage führen: Das Existenzrecht Israels ist für uns nicht verhandelbar. Relativierungen des Holocaust und eine diesbezügliche Täter-Opfer-Umkehr lehnen wir ab. Diese Positionen teilen wir als Arbeitsgrundlage mit der Referentin.

Wir betrachten es als notwendig, die Grundrechte von Palästinenser*innen anzuerkennen und die Diskriminierung und Unterdrückung, die muslimische und nicht-muslimische Palästinenser*innen in Israel, Gaza, West Bank und an den israelischen Grenzen erleben, als israelische Staatsbürger*innen oder nicht, benennen zu können. Hier entspricht unsere Position dem Konzept der doppelten Solidarität: Wir solidarisieren uns mit progressiven Gruppen auf beiden Seiten

Unsere Auseinandersetzung mit dem Thema ist nach diesem Post nicht beendet, jedoch sehen wir erst mal davon ab, weitere Updates über unseren internen Prozess zu posten.
Wir schätzen die dekoloniale und rassismuskritische Perspektive der Veranstaltung. Aus unserer Sicht schließen sich das Statement und die antirassistische Arbeit des Kollektivs nicht aus.